Buddhistische Meditation ist eine Schulung des Geistes, die uns zur Ruhe (Samatha) und Einsicht (Vipassana) führt. Ruhe und Einsicht, als die beiden traditionellen Wege der Meditation, führen zu Nibbana und zu einer befreienden Sichtweise auf uns selbst und die Welt.
Zu Beginn ist der Geist meist voller Unruhe. So steht zunächst ein kontinuierliches Betrachten des aktiven Geistes im Vordergrund. Dieses Betrachten der Gedanken und Emotionen geschieht ohne Beurteilung. Sati - auch Achtsamkeit genannt - ermöglicht diese bewusste, wertfreie Geistesgegenwart. Die Übung der Achtsamkeit befreit zunehmend den Geist von seinen Blockaden, wie Gier, Ablehnung, Trägheit, Sorge, Zweifel.
Wenn sich aufgrund kontinuierlichen Übens die Achtsamkeit zur Konzentration verdichtet, wird intuitiv die Bedingtheit allen Daseins erkannt. Von hier aus entfaltet sich sukzessive der Einsichtsprozess. Von der Bedingtheit der Phänomene führt der nächste Schritt zur Erkenntnis, dass alle bedingten Zustände letztlich sowohl leidvoll und unbefriedigend (Dukkha), als auch unbeständig und vergänglich sind (Anicca). Die schwierigste Transformation betrifft die Sicht auf uns selbst. Die Einsicht in die Prozesshaftigkeit allen Daseins, wird auf uns selbst bezogen und führt zur Auflösung eines fixierten Selbstkonzepts (Anatta), was die eigentliche Befreiung, das Ziel ist. Wobei die Individualität nicht aufgehoben oder verneint, sondern nur das Zentrum verschoben wird. Das ich-zentrierte Bewusstsein, das sich als Mittelpunkt des Universums erlebt und ständig in alles eingreifen muss, wandelt sich zu einem Bewusstsein, das Verbundenheit erlebt und mit Gleichmut das Auf und Ab des Lebens betrachten kann. Das ‚Selbst' wird erlebt in seiner prozesshaften Dynamik. Dem Leben kann in all seinen Facetten mit mehr Gelassenheit, Weisheit und Mitgefühl begegnet werden.
Einführung in die Atembetrachtung.
Dauer: 23 Minuten
Meditationsseminare dienen dem Innehaltens, der Besinnung und dem Rückzug aus dem Alltag (engl. Retreat). Im Zentrum des Trainings stehen die Meditation und die Achtsamkeitspraxis. Achtsamkeit ist die gelassene und bewusste Präsenz bei allem, was wir tun. Die Übung der Achtsamkeit begleitet uns durch das gesamte Meditationsseminar. Es beginnt mit dem Aufwachen durch einen Gong und endet beim letzten wachen Moment vor dem Schlaf.
Bequeme Kleidung, warme Socken, Hausschuhe. Es wird empfohlen, möglichst auf Lektüre zu verzichten, um unmittelbar mit dem Erleben im Hier und Jetzt verbunden zu bleiben. Ein Notizbuch kann hilfreich sein, um während der Vorträge oder im Verlauf des Tages Notizen zu machen.
Die Meditationsseminare folgen einem geregelten Tagesablauf und bestehen aus folgenden Elementen: